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Rosenmontag 2020: Drei Pferde positiv getestet – Festkomitee verhängt Sperre gegen Reitstall

Von rund 300 teilnehmenden Pferden wurden 50 Blutproben genommen.

Das Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln war auch am diesjährigen Rosenmontagszug mit sieben Veterinärmedizinern im Einsatz, um gemeinsam mit dem Festkomitee die strikte Einhaltung der Pferderichtlinien zu überprüfen. Dazu gehört auch die stichprobenartige Testung auf unerlaubte Substanzen. Das Sedieren der Tiere ist im Kölner Rosenmontagszug seit Jahren verboten. Von rund 300 teilnehmenden Pferden wurden 50 Blutproben genommen.

Inzwischen liegt das Ergebnis vor: Drei Tiere wurden positiv auf das Beruhigungsmittel Acepromazin getestet. Alle Tiere gehören zum gleichen Reitstall und liefen im Reiterkorps der Altstädter Köln 1922 eV mit. Nach Rückfrage erklärte der Pferdebesitzer, alle betroffenen Tiere seien wenige Tage vor dem Zug zahnmedizinisch behandelt worden. Das Festkomitee hat sich daher entschlossen, nicht die Reiter, wohl aber den Stall mit einer Sperre von drei Jahren zu sanktionieren. „Für uns ist es letztlich irrelevant, warum oder auf welche Weise einem Pferd solche Substanzen verabreicht werden. Das Verbot ist hinlänglich bekannt und wir erwarten auch von den Pferdebesitzern eine gewisse Sensibilität dafür, ob ein Tier möglicherweise noch Restbestände von Beruhigungsmittel von einer Tage zuvor erfolgten medizinischen Behandlung im Blut hat oder nicht“, so Holger Kirsch, Zugleiter des Rosenmontagszuges. „Wir haben lange und intensiv gemeinsam mit unseren Reiterkorps an diesen Richtlinien und deren Umsetzung gearbeitet, um auch weiterhin Pferde im Zoch mitnehmen zu können. Solche Testergebnisse konterkarieren hier all unsere Bemühungen und sind ein Rückschlag für alle karnevalistischen Reiterinnen und Reiter, für die das Tierwohl an oberster Stelle steht. Da ist eine deutlich spürbare Strafe für den betreffenden Stall nur folgerichtig.“ Die Altstädter haben bereits angekündigt, die Zusammenarbeit mit dem betreffenden Reitstall dauerhaft zu beenden.

Mit der Arbeit der betreffenden Gesellschaften, der Pferdebetreuer und der vom Festkomitee eingesetzten Veterinäre ist Holger Kirsch insgesamt sehr zufrieden – trotz der positiven Proben: „Die Verantwortlichen der Reiterkorps haben gute Arbeit geleistet, alle Anmeldungen waren korrekt, die Reiter, Kutscher und Pferdebegleiter betreffenden Richtlinien wurden eingehalten und alle Prüfungen wurden abgelegt.“ Der Richtlinien-Katalog des Festkomitees sieht umfangreiche Maßnahmen vor, um Pferde, Kutscher und Reiter so sicher und stressfrei wie möglich durch den Zug zu bringen. Alle Tiere werden auch am Veranstaltungstag nochmals von den Veterinären des Festkomitees hinsichtlich ihres Gesundheits- und Pflegezustandes begutachtet. Sollte ein Pferd nicht tauglich erscheinen, wird umgehend reagiert. So ist in diesem Jahr ein Pferd nicht gestartet und eine Kutsche aus dem Zug entfernt worden, weil eines der Tiere im Gespann zu nervös wirkte. Die 2020 neu eingeführte Regel zur Gewichtsbeschränkung der Reiter und des Equipments stellte keine Probleme dar.