Der Kölner Karneval ohne Alaaf ist wie der Prinz Karneval ohne Jungfrau und Bauer – unvorstellbar! „Kölle Alaaf“ leitet sich von „Alaaf Kölle“ ab, was auf „all af (ab) Kölle“ zurückgeht. Sinngemäß beutetet es, dass alles andere gegenüber Köln abfällt. Der Karnevalsruf lässt sich also grob mit „Köln über alles“ übersetzen. Als Jubel- und Trinkspruch gibt es Alaaf schon seit etwa 1550, also deutlich länger als den organisierten Karneval. Genutzt wird er im Rheinland rund um Köln, in Teilen der Eifel und im südlichen Bergischen Land.
Seine ursprüngliche Funktion hat er bis heute nicht verloren, allerdings ist der Spruch über die Jahre hinweg erweitert worden: In dem zweigeteilten Jubelruf werden neben der Stadt Köln auch andere Dinge gewürdigt. Das kann ein Ort, eine Person oder auch ein Karnevalsverein sein. So ist es üblich, den Künstlern auf den Sitzungen mit dreimal „Kölle Alaaf“ für ihren Auftritt zu danken. Nach „Kölle“ folgt im zweiten Ausruf der Name der Musiker oder Redner und im Dritten beispielsweise die veranstaltende Karnevalsgesellschaft. Traditionell ruft also der Sitzungsleiter „Kölle“ und die Sitzungsgäste antworten mit „Alaaf“, darauf folgt dann zum Beispiel „Cat Ballou“ (Band) „Alaaf“ und schließlich „Rote Funken“ (Karnevalsgesellschaft) „Alaaf“.
Für die Imis (Nicht-Kölner) mag es auf den ersten Blick nur ein kurzer Ausruf sein, aber „Kölle Alaaf“ steht für viel mehr als nur einen Dank oder Jubel: Er drückt das einzigartige Lebensgefühl der Rheinmetropole aus und verbindet alle Jecken, egal ob groß oder klein, jung oder alt.
Zum großen 200. Jubiläum des Kölner Karnevals wurde der legendäre Ruf und all seine Wirkungskraft ein Teil des Stadtbildes. In den Stadtfarben „rut un wiess“ produzierte das Festkomitee Kölner Karneval einen Alaaf-Schriftzug, der seit 2023 an verschiedenen Standorten in Köln zu sehen ist. Zu Beginn der Jubiläumssession wurde er vor dem Kölner Gürzenich aufgestellt, zog danach auf den Harry-Blum-Platz im Rheinauhafen, anschließend auf den Heumarkt in die Altstadt und dann auf den Kolpingplatz.
Der Schriftzug ist dank der freundlichen Genehmigung der Häfen und Güterverkehr Köln AG derzeit auf dem Harry-Blum-Platz im Rheinauhafen zu finden. Sollte sich der Standort ändern, erfahren Sie dies über unseren Newsletter.