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NRW-Landtag beschließt Soforthilfeprogramm – Das Überleben der Vereine muss gewährleistet werden

Mithilfe des Soforthilfeprogramms werden durch die Pandemie angeschlagene Brauchtumsvereine mit über 50 Millionen Euro unterstützt.

  • Festkomitee sieht Bedarf für Hilfspaket für Brauchtum und Tradition
  • Effektive Verteilung der Gelder bis zur Session im Fokus
  • Auch andere Bereiche des Karnevals dürfen nicht vergessen werden

Der Haushalts- und Finanzausschuss des NRW-Landtages hat ein Soforthilfeprogramm für „Heimat, Tradition und Brauchtum” beschlossen, das mit insgesamt 50 Millionen Euro den durch die Covid-19-Pandemie angeschlagenen Brauchtumsvereinen finanziell unter die Arme greifen soll. Das Festkomitee Kölner Karneval, das als Dachverband von über 120 Karnevalsgesellschaften bereits im Vorfeld die Politik für dieses Thema sensibilisiert hatte, begrüßt dieses Hilfspaket ausdrücklich, sieht aber noch Konkretisierungsbedarf. „Wir und auch unsere Karnevalsgesellschaften fungieren in der Session letztlich wie andere Veranstalter, nur arbeiten wir nicht gewinnorientiert, sondern gemeinnützig und mit ehrenamtlichen Helfern”, betont Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees. „Daher wird die Krise natürlich auch uns und unsere Vereine hart treffen. Nicht alle haben ausreichend Rücklagen, um einen kompletten Sessionsausfall zu überstehen.”

Bis zu 15.000 Euro Hilfe können Vereine beantragen, die sich gemeinnützig für Tradition und Brauchtum engagieren. Dabei ist es aus Sicht des Festkomitees wichtig, die richtige Verteilung der Gelder zu gewährleisten, damit die Finanzhilfen auch dort ankommen, wo sie benötigt werden. „Wir wissen noch nicht, welche Voraussetzungen für diese Soforthilfe erfüllt sein müssen. Fakt ist aber: Derzeit haben viele Vereine noch keine akuten Probleme, weil die Einnahmeausfälle naturgemäß erst in der Session auf uns zukommen”, so Kuckelkorn. „Wenn die öffentlichen Töpfe dann bereits für andere Traditionsvereine aufgebraucht sind, wird der Karneval nicht mehr von diesem Hilfsangebot profitieren und möglicherweise großen Schaden erleiden. Des Festkomitee steht hier gerne weiter der Landesregierung beratend zur Verfügung, um sinnvolle Wege zu besprechen, wie Hilfen auch wirklich zielgerichtet eingesetzt werden können.” Das Festkomitee vertritt nicht nur die Interessen der ihm angeschlossenen Vereine, sondern auch von vielen Tanzgruppen, Rednern und Musikern.

Der Kölner Karneval ist ein bedeutender Teil der Kölner Kultur und hat eine hohe soziale Funktion innerhalb der Stadtgesellschaft. Er ist als immaterielles Kulturgut von der UNESCO anerkannt und stellt nicht nur einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor in der Region dar, sondern ist auch für ein erhebliches Spendenaufkommen an soziale Einrichtungen verantwortlich. „Der Kölner Karneval hat sicherlich eine hohe Relevanz für die Stadt und muss über die Krise getragen werden. Zum Gesamtpaket Karneval gehören aber nicht nur die Vereine, sondern auch die Bands und Künstler, die Saalbetreiber, Techniker, Veranstalter und viele mehr. So sehr wir die Förderung der Vereine begrüßen, appellieren wir auch daran, den Rest der Veranstaltungsbranche jetzt nicht im Regen stehen zu lassen”, mahnt Kuckelkorn.