Karneval in Zeiten von Corona
Leev Jecke,
die Corona-Pandemie und die Folgen für die Gesellschaften haben auch den kölschen Fastelovend schwer erwischt. Das betrifft uns als Festkomitee, unsere Karnevalsgesellschaften, viele Menschen, die im Karneval arbeiten oder sich ehrenamtlich engagieren, und am Ende natürlich jeden kölschen Jecken. Schon länger ist klar: Karneval wird in der Session 2021 coronabedingt in jedem Fall ganz anders ablaufen als wir ihn kennen.
Seit Monaten arbeiten wir an verschiedenen alternativen Szenarien für Veranstaltungen, um Euch wenigsten ein bisschen Karnevalsgefühl zu schenken und auch, um die Künstler, Techniker, Saalbetreiber und vielen anderen Involvierten nicht alleine zu lassen. Aber auch diese Alternativen müssen immer wieder an das aktuelle Geschehen angepasst, geprüft und neu geplant werden. Was am Ende möglich sein wird, kann heute noch keiner sagen. Dabei ist eins jedoch klar: Es gibt kein Feiern um jeden Preis. Gesundsheitsprävention geht immer vor.
Das zeigt sich jetzt besonders deutlich am Elften im Elften: Natürlich würden auch wir gerne gemeinsam in der feiernden Menge am Heumarkt den Countdown runterzählen, singend und kostümiert durch die Gassen ziehen, schunkelnd in der Kneipe stehen und tausende fröhliche Jecken um uns herumhaben. Aber das lassen die aktuellen Infektionszahlen leider nicht zu.
Es ist okay, deswegen traurig und enttäuscht zu sein – trotzdem müssen wir jetzt alle an einem Strang ziehen. Wir wollen Euch heute aber auch Mut machen. Lasst uns den Moment nutzen, um uns an all das schöne, was wir bisher im Karneval erlebt haben, zu erinnern und ein bisschen Fastelovendsjeföhl ins heimische Wohnzimmer zu zaubern.
Es fällt uns nicht leicht, Euch zu sagen: Bleibt am 11.11. zuhause, feiert in diesem Jahr bitte keinen Karneval mit vielen Menschen. Das Jeckenherz blutet – und das nicht zu wenig. Aber: Wenn wir uns jetzt zurücknehmen, dann können wir das gemeinsam schaffen und uns wieder auf gemeinsame Zeiten im Fastelovend freuen. Eine ganze Session liegt noch vor uns und gibt uns die Hoffnung, zumindest kleinere Karnevalsinseln im Januar und Februar kreieren zu können. Wir haben ein designiertes Kölner Dreigestirn und Kölner Kinderdreigestirn, sechs hochmotivierte Jecken, die vom Schulhof aus, vor Krankenhäusern und vielen anderen Einrichtungen ein bisschen Fastelovendsjeföhl verbreiten möchten.
Wenn wir Karnevalisten eins können, dann ist es das: positiv zu bleiben, egal, was kommt und nie den Mut zu verlieren. Und die Hoffnung, die dürfen wir nicht aufgeben – vor allem mit Blick auf die jecken Tage im neuen Jahr. Denn nur zesamme sin mer Fastelovend.
Auf bessere Zeiten! Bleibt jeck im Herzen und bleibt vor allem gesund!
Euer Festkomitee Kölner Karneval