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Karneval von A-Z

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Bei den Schull- un Veedelszöch am Karnevalssonntag erlebt man den Straßenkarneval in seiner ursprünglichen Form: Denn hier haben Stammtische, Sportvereine, Familien, Nachbarn, Freunde, Schüler, Lehrer und Eltern meist mit wenig Geld, aber mit viel Fantasie und Einsatz einen Zoch auf die Beine gestellt. Und so gibt es kaum ein aktuelles Thema, das nicht aufs Korn genommen wird.

Jeweils rund 50 Veedelsvereine und Schulen nehmen jedes Jahr in ihren bunten Kostüme zusammen mit zahlreichen Musikkapellen an den Schull- un Veedelszöch teil, die den gleichen Weg wie der Rosenmontagszug tags darauf nehmen.

Manchmal ertönen die ersten Takte eines Liedes und ohne Aufforderung haken sich die Jecken beim Nachbarn ein – egal ob sie ihn kennen oder nicht – und beginnen sich zum Rhythmus der Musik hin und her zu wiegen. Das funktioniert im Stehen und im Sitzen. Lieder zum Schunkeln gibt es viele, weshalb an Karneval auch überall, auf der Sitzung, in Kneipen, auf der Straße oder am Zoch geschunkelt wird.

Eine Sitzung ist eine Karnevalsveranstaltung zwischen der Proklamation und Karnevalsdienstag mit einem bunt gemischten Bühnenprogramm: Tanzgruppen und Korpsgesellschaften ziehen in den Saal und präsentieren ihre Tanzkünste, Büttenredner widmen sich mit Witz und Ironie den großen und kleinen Themen der Welt und kölsche Musiker reißen das Publikum von den Stühlen. Highlights sind der Einzug des Dreigestirns und die Ansprache des Prinzen an sein Narrenvolk.

Was ziehe ich an? Bei einer Sitzung ist diese Frage nicht auf die Damenwelt beschränkt! In Köln gilt zwar in der Regel: Jeder Jeck so wie er will, aber bei manchen Gala- und Prunksitzungen ist Abendgarderobe Pflicht (das steht dann auf der Eintrittskarte). Wer sich bei Kostümsitzungen nicht verkleiden mag, sollte mindestens ein Hütchen oder eine Pappnase aufsetzen. Ansonsten dürft ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen. Alle Termine der Sitzungen und Bälle in Köln und natürlich auch diverse Veranstaltungen für junge Leute findet ihr unter unseren Terminen.

Um den vielen Jecken der Veedelsvereine und Stammtische für ihr ehrenamtliches Engagement zu danken, veranstaltet der Verein der Freunde und Förderer des kölnischen Brauchtums mit Unterstützung der Sparkasse KölnBonn auf dem Alter Markt an Karnevalsfreitag eine große Open-Air-Party. Vom Eisenmarkt, Heumarkt, Laurenzplatz und dem Bollwerk aus ziehen über 1.500 Jecke aus rund 45 Stammtischen und Karnevalsgruppen in ihren Kostümen der letzten Session (die neuen werden natürlich erst am Sonntag präsentiert) mit Musik und Gesang sternförmig zum Alter Markt. Traditionell wird das Fest gegen 18:00 Uhr mit dem Aufzug des Kölner Dreigestirns und Kinderdreigestirns eröffnet und das Tanzpaar der Session ausgezeichnet. Im Anschluss beginnt ein buntes Bühnenprogramm für die ganze Familie und mit vielen bekannten Karnevalskünstlern, zu dem die Jecken sich warmschunkeln und tanzen.

Bei diesem Tanz stellen sich zwei Funken Rücken an Rücken auf und strecken die Kehrseite ihres Körpers, auf Kölsch „Föttche” (Gesäß) heraus oder „stippen et erus”, wie man in Köln sagt. Gestützt auf ihre „Knabüß” (Gewehr), in deren Lauf ein „Strüüßje” (Sträußchen) steckt, wibbeln sie so zur Musik.

Wer erst im Straßenkarneval und dann in einer Kneipe oder auf einem Ball feiert, sollte ein Kostüm mit mehreren Schichten tragen. Denn zu Karneval gibt es zwischen draußen und drinnen meist Temperaturunterschiede im zweistelligen Bereich.
Ausgeschlafen, mit einer guten, besser noch deftigen Unterlage im Bauch und mindestens mit Ringelshirt und Pappnas kostümiert, kann es losgehen. Alles, was man benötigt, muss in Hosen- oder Rocktasche passen: Handtaschen oder Ähnliches stören und können zudem leicht verloren gehen!
Auch wenn man die anderen Jecken und die Liedtexte nicht kennt: einfach mitsingen, mitschunkeln und mittanzen! Köln ist an Karneval eine große Familie, man feiert zusammen und spätestens beim dritten Mal sitzt auch der Refrain.

Bekannteste Veranstaltung des alternativen Karnevals im Mülheimer E-Werk, welche die herkömmliche Prunksitzung seit über 30 Jahren parodiert und heute ein aufwendig gestyltes und perfekt durchorganisiertes Musik- und Bühnenevent ist. Die Themen aber sind stets dieselben: Köln und der Rest der Welt, der traditionelle Karneval und die katholische Kirche werden aufs Korn genommen.

www.stunksitzung.de